Unhygienische Zustände

■ Elbe-Entlastungskonzept vorgestellt

Fäkalien auf Altonas Straßen und in der Elbe soll es bald nicht mehr geben – jedenfalls nicht mehr durch überlaufende Mischwassersiele. Das versprach Umweltsenator Fritz Vahrenholt, der gestern das Hamburger Elbe-Entlastungskonzept vorstellte. Durch Neu- und Umbauten des Altonaer Entwässerungsnetzes soll bis zum Jahr 2005 die jährliche Mischwasser-Überlaufmenge in der Elbe von 2,2 Millionen auf 0,8 Millionen Kubikmeter reduziert werden. Die darin enthaltene Schadstofffracht wird sich damit von 164 auf 46 Tonnen pro Jahr verringern. 145 Millionen Mark sollen insgesamt investiert werden (die taz berichtete).

Bei starken Regenfällen ergießt sich ein Gemisch aus Schmutz und verunreinigtem Regenwasser in Alster und Elbe. Im Altonaer Mischwassersielnetz, das zum Teil aus dem Jahr 1910 stammt, werden Schmutz- und Regenwasser gemeinsam zu den Klärwerken Stellinger Moor und Hetlingen geleitet. Das Klärwerk Stellinger Moor soll 1998 aufgehoben, die Entsorgung über ein Transportsiel bis zum Klärwerk Köhlbrandhöft/Dradenau gewährleistet werden.

„Schon bei kleinsten Regenfällen springen die Überläufe in den Sielen wie Überdruckventile an – zur Zeit etwa 70mal im Jahr“, sagte Vahrenholt. Dies soll künftig nun auf 20mal reduziert werden. In Altona gebe es dadurch zum Teil unhaltbare unhygienische Zustände, sagte Vahrenholt. So würden Straßen zum Beispiel mit fäkalhaltigen Abfällen verschmutzt. dpa/taz