Skandal!

■ betr.: „Reinrassige Ansichten“, taz vom 3.9.1994

[...] Wenn Frau Höhn das Recht auf Vermehrung von irgendwelchen Qualitätsmerkmalen wie Gesundheit oder Intelligenz abhängig macht, dann ist es ein Skandal, zumal wenn sie die BRD offiziell oder quasi-offiziell vertritt.

Wenn sie aber gegen Denkverbote protestiert, dann scheint sie verdammt noch mal recht zu haben.

Warum sollen sich Rassenmerkmale nicht auch auf die Intelligenz, beziehungsweise auf das Gehirn auswirken? Ist die Beobachtung, daß in den 100-m-Lauf-Finals meist nur Afrikaner oder Afroamerikaner und Afroeuropäer zu finden sind, schon rassistisch?

Der Skandal liegt doch nicht in den beobachteten Rassenmerkmalen, sondern in der anti-ethischen Haltung, daß das Menschenrecht und die Menschenwürde nach Rassenmerkmalen oder individuellen „Qualitäten“ zu-geteilt werden darf.

Mal unabhängig davon, daß sich gerade Intelligenz nicht kulturabhängig messen läßt und deshalb immer mit Vorurteilen auf diesem Gebiet geforscht wird, müssen sich Heim und Pickert (die das Interview gemacht haben) fragen lassen, was denn wäre, wenn die Afrikaner tatsächlich weniger intelligent (im statistischen Durchschnitt) wären? Hätten sie dann weniger Mitsprache oder Vermehrungsrecht? Steckt da nicht die gleiche miese Rassenideologie oder Eliteideologie dahinter? [...] Ludwig Sasse, Bremen

Über den Begriff der Intelligenz besteht inzwischen so wenig Konsens, daß mit ihm beziehungsweise mit seinem undefinierbaren Inhalt keine Statistiken denkbar sind. Zu behaupten, Intelligenzunterschiede zwischen Völkern seien statistisch nachweisbar, würde hoffentlich in einer deutschen (Hoch- )Schule zu der Note 6 führen. [...] Dr. med. Antonios Risos,

Bochum-Langendreer