Drobs ins Tivoli-Haus?

■ Sozialdeputation machte neue Vorschläge und entschied wieder nichts

Die unendliche Geschichte um den geplanten Umzug der Drogenberatungsstelle (Drobs) geht weiter. In der vergangenen Woche hatte Sozialsenatorin Irmgard Gaertner sich noch dafür eingesetzt, daß die Drobs in die Öhlmühlenstraße umziehen soll. Doch der Beirat Mitte lehnte dies kategorisch ab. Die Deputation für Soziales hat sich gestern daher erneut mit dem Problem beschäftigt.

Zur Debatte stehen jetzt wieder die Räume im Gebäude der Senatskommission für das Personalwesen (SKP) Auf der Brake. Außerdem ist das Tivoli-Haus am Bahnhof ins Spiel gekommen. In dem eingetüteten Hochhaus ist die Sozialbehörde untergebracht.

Die Drobs könnte nach Überlegungen in der Sozial-Deputation in den 1. Stock dort einziehen. Derzeit bearbeiten da noch SachbearbeiterInnen Sozialhilfeanträge.

Allerdings gehört ausgerechnet die 1. Etage privaten Eigentümern und nicht der Stadt. Bis zur nächsten Deputationssitzung muß die Sozialbehörde ausrechnen, ob die SKP-Variante oder die Tivoli-Lösung günstiger ist. Eigentlich müßte dann die billigere Variante genommen werden.

Um den schnöden Mammon geht es nach Meinung von Karoline Linnert, grüne Deputationsvorsitzende, aber nicht. „Ich halte das Tivoli-Haus für gut geeignet“, sagte sie gestern. Schließlich sei es ein Verwaltungsgebäude, die Drobs gehöre auch dazu. Außerdem könne die Verwaltung damit „ein Zeichen“ für die Drogenabhängigen setzen.

In der Koalition haben Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag gestellt, in dem neben den beiden Umzugsmöglichkeiten noch ein Geräteschuppen des Gartenbauamtes in den Wallanalgen vorgeschlagen wird. Das Thema Drogenberatungsstelle wird nun auf der höchsten politischen Ebene, der des Koalitionsausschusses und des Senats, verhandelt werden müssen. fok