Liebe, Lust und Tod

■ Oder „Jazz a la Turka“: Neue Klänge von Sängerin Sema und der Gruppe Taksim bringen neue Klänge bei „Jazz a la Turka“

Die türkische Sängerin Sema kam vor mehr als zehn Jahren mit gutem Grund nach Deutschland: Sie wollte die musikalischen Traditionen ihrer Heimat mit anderen musikalischen Ausdrucksformen verbinden. Dazu suchte sie die Konfrontation mit einer fremden Kultur und unterschiedlichen Stilen. Das Ergebnis einer längeren Experimentierphase war die Gründung der Gruppe Taksim und das Programm „Jazz a la Turka“.

Sema und Taksim verbinden Lieder und Melodien der klassischen türkischen Musik (z.B. Münir Nurettins) und türkische Volkslieder (u.a. von Ruhi Su, Vertonungen der Gedichte Nazim Hikmets) mit einer jazzorientierten Spielweise. Dadurch soll der von tradierten Formen und moralischen Konventionen verdeckte Kern der Musik wiederbelebt werden: Sinnlichkeit, Lebenslust und rebellische Volkstümlichkeit. „Klassische türkische Lieder sind eigentlich voller Erotik, voller Leidenschaft, voller Lust ... ich will (sie) in eine neue Form bringen, die zeitgemäß ist, ohne das Stück in seiner Substanz – seiner Melodie, seinem Makam (Modus), seiner Tonart – zu verändern. Jazz scheint mir die geeignetste Form dazu zu sein.“ Dafür hat sich die Sängerin, die schon mit Charlie Mariano und Giora Feidman auftrat, vier kompetente Begleiter gesucht. Mit Henning Schmiedt (p), Martin Lillich (b) und Uli Moritz (dr) arbeitet Sema schon seit längerem zusammen. Der Saxophonist Volker Schlott ist einigen Bremerinnen sicher von den Fun Horns her bekannt. Arnaud

Heute, 20 Uhr, in der Kunsthalle