Sehschwäche und Giftnudel

■ St. Pauli marmelt sich mit 4:3 bei TB eine Pokalrunde weiter

Auch nach dem 4:3-Sieg bei TB Berlin blickte Uli Maslo nicht besonders locker drein. Stattdessen giftete der Trainer des FC St. Pauli einen TV-Reporter an: „Sie müssen nicht alles glauben, was in den Zeitungen steht.“ Tat der auch nicht, denn er wußte auch so, daß Maslos Tage am Millerntor gezählt sind. Daran ändert auch der Erfolg beim Berliner Regionalligisten und der damit verbundene Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale nichts. Denn so wie das 4:3 zustande kam, läßt nur einen Schluß zu: Der FC St. Pauli wird es in den nächsten Zweitligaspielen schwer haben, gegen Leipzig und bei Fortuna Düsseldorf bestehen zu können.

In der ersten Halbzeit (1:2, Tor: Sawitschew) konzept- und harmlos, bedurfte es schon eines starken Nachlassens der Gastgeber nach dem Wechsel, daß das Weiterkommen gelang (Tore: zweimal Pröpper per Kopf und Szubert). Auf die eigene Leistung war jedenfalls nur wenig Verlaß: Der erfahrene Torwart Rene Müller war an gleich zwei Gegentoren schuld. Dafür konnten die Hamburger auf die Sehschwäche des Linienrichters bauen, der beim Siegtor eine Minute vor Schluß nicht mitbekam, daß Szubert mindestens drei Meter im Abseits stand. cleg