Koschnick: „Ein kleiner Gruß“

■ Anschlag mit Panzerfaust auf Koschnick in Mostar / Vgl. S. 1

„Man hat mir einen kleinen Gruß geschickt, eine kleine Rakete in mein Zimmer abgefeuert“, sagte Koschnick sarkastisch. Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag kurz nach Mitternacht eine Panzerfaust in sein Wohnzimmer im Hotel „Ero“ im kroatischen Westteil der Stadt abgefeuert. Koschnick kam mit dem Schrecken davon, da er sich zu diesem Zeitpunkt eine Etage tiefer zum Essen aufhielt.

Er lehnte Spekulationen über die bisher unbekannten Täter ab, die die Panzerfaust von kroatisch kontrolliertem Stadtgebiet abgefeuert hatte. „Ich kann nicht sagen, ob es ein Kroate war, und ich will nicht darüber nachdenken.“

Ungeachtet des Attentats will Koschnick heute dem ersten architektonischen Brückenschlag in der geteilten Stadt beiwohnen – der Einweihung der wiederhergestellten Tito-Brücke. Diese Brücke, die das sogenannte Moslem-Ghetto im Osten Mostars mit dem kroatischen Westteil der Stadt verbindet, war als eine der ersten in der historischen Stadt der Brücken (Most = Brücke) gesprengt worden.

Bürgermeister Klaus Wedemeier zeigte sich entsetzt über den Anschlag. „Wir Bremer bewundern den Mut von Hans Koschnick, der in Mostar ein Beispiel dafür gibt, welche Rolle Deutsche in ausländischen Krisengebieten spielen sollten. dpa