Harmolodisch und hochenergetisch

■ „Clarion Fracture Zone“ aus Australien jazzen morgen im Kito

Zuhause gehören sie zur ersten Garde der heimischen Jazzszene, und ihre erste CD erhielt in den USA, Kanada und hierzulande hervorragende Kritiken. Am Mittwoch endlich können sich die BremerInnen selbst von den Qualitäten des Quintetts überzeugen, das mit Sandy Evans (ts, ss), Tony Gorman (as, ts.cl), Alister Spence (p, keyb), Lloyd Swanton (b) und Toby Hall (dr) die Young Lions des australischen Jazz vereint.

Die Saxophonistin Sandy Evans ist einigen BremerInnen vielleicht noch von ihren Auftritten mit der Jazz-Folk Truppe „Mara!“ in bleibender Erinnerung. Stilistisch ist das Repertoire der jazzenden AustralierInnen ausgesprochen vielfältig angelegt. Manche Stücke erinnern an die harmolodische Spielweise von Shannon Jacksons Decoding Society, andere ein wenig an die Lounge Lizards. Dabei sind Clarion Fracture Zone aber durchaus eigenständig, versuchen, ein spezifisch australisches Moment in ihre Musik einzubringen.

Das geschieht vor allem durch vielschichtige Soundgemälde, bei denen schon Assoziationen an weite, archaische Wüstenlandschaften und surreale Traumwelten der Aborigines-Kultur entstehen, ohne daß auf vordergründige Folklore-Momente zurückgegriffen wird. Und ohne daß nun ständig in elegischen Balladen geschwelgt würde. Schöne Balladen gibt es zwar auch, aber vor allem gibt es mit viel Verve gespielten, hochenergetischen New Jazz bei dem expressive Free-Improvisationen ebenfalls nicht zu kurz kommen. Arnaud

Am Mittwoch, 14.9., 20 Uhr, im Kito in Vegesack, Alte Hafenstr. 35