„Klarer Kurs“ bei der Länderfusion

■ Berliner Reaktionen auf die Wahlen in Brandenburg

Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) erwartet nach den Wahlen in Brandenburg, daß bei der geplanten Länderfusion „klarer Kurs“ gehalten wird. Er gehe davon aus, „daß die vereinbarten Termine nicht in Frage gestellt werden“, sagte Diepgen gestern. Bis Anfang 1995 sollten die Staatsverträge durch die brandenburgische Landesregierung und den Senat erarbeitet und verabschiedet werden und danach die Ratifikation durch die Landtage und die Volksabstimmung erfolgen. Zum Wahlergebnis in Brandenburg meinte Diepgen, daß es durch die Zuspitzung auf Personen im Wahlkampf voraussehbar gewesen sei.

Der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ditmar Staffelt sagte zu den Aussichten für die Länderehe: „Jetzt müssen Berlin und Brandenburg die Kräfte bündeln und bis 1999 die Fusion verwirklichen, damit unsere Region im europäischen Wettbewerb mithalten kann.“ Zum klaren Wahlsieg der SPD erklärte Staffelt, daß sich Manfred Stolpes „unermüdlicher Einsatz für die Menschen“ ausgezahlt habe. Es sei ein „tolles Wahlergebnis“.

Der CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky meinte, die Wahl in Brandenburg sei „keine große Motivation für die Fusion unserer Länder“. Zum ersten Mal nach dem Ende der DDR habe sich erwiesen, daß sich auch in den neuen Ländern das politische Vertrauen der Wähler zunehmend nach Persönlichkeiten orientiert, denen die Menschen die Vertretung ihrer Interessen am ehesten zutrauten. dpa

Siehe auch Seite 18