Impfschäden

■ betr.: „Lesetip: Impfen – nur ein Geschäft?, zum Buch von G. Buch wald“, taz vom 29. 8. 1994

Natürlich gibt es Impfschäden – niemand bestreitet dies. Herr Buchwald [...] propagiert auf eine völlig unverantwortliche Weise, daß Impfen nichts nütze, sondern nur schadet, und versucht dies auch noch mit mehr als zweifelhaften, von ihm selbst zusammengestellten Statistiken „zu beweisen“.

Das Risiko eines Impfschadens aber ist bei einem gesunden Kind – und nur diese sollen ja auch geimpft werden – äußerst gering. Dagegen ist das Risiko, daß ein nicht geimpftes Kind z.B. eine Tetanusinfektion bekommt und daran stirbt oder lebenslänglichen Schaden davonträgt, ziemlich hoch. Den Rat zu geben, Kinder nicht oder erst im 2. Lebensjahr gegen Tetanus oder Polio impfen zu lassen, wie es Buchwald tut, ist eine geradezu kriminelle Handlung, zumal Kinder in höherem Alter das Impfen auch erfahrungsgemäß schlechter vertragen.

[...] Besser sollte man Eltern raten, darauf zu achten, daß der Kinderarzt ihr Kind vor dem Impfen gründlich untersucht und im Krankheitsfall das Impfen verschiebt. Worüber man sicherlich diskutieren kann, ist das Impfen gegen Masern, Röteln, Mumps und Keuchhusten, auf jeden Fall über den Zeitpunkt dieser Impfungen. Aber jedes Kind sollte gegen Tetanus, Polio und Diphtherie geimpft werden. [...] Bernd Abendschein, Heidelberg