■ Urdrüs wahre Kolumne
: Salzstange, kurz angeleckt

Bloß keine Gewalt. Das scheint der argumentative Gassenhauer für die nächsten Wochen zu sein und wie der schonende Einsatz der Ampelraupe am Buntentorsteinweg belegt, ist Papa Staat schon ganz und gar auf dieses Konzept eingeschworen. Inzwischen hat die Beteuerungswelle absoluter Friedfertigkeit auch die Turnvereine dieses Gemeinwesens erreicht. Kündigt doch die Wandergruppe des TuS Eintracht eine Fahrt zum Pastorensee(!) bei Ottersberg(!) mit der Verheißung an: „Es ist kein Gewaltmarsch vorgesehen.“ Als alt-und halbwegs ausgediente Straßenkämpfer erinnern wir vorbeugend an die klassische Losung „Ketten bilden, nicht provozieren lassen!“

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Erleichtert atmet die freiheitliche Biertrinkerin auf und freut sich über das Ende des Streiks im Brauereiwesen. Doch da folgt prompt der nächste Schock beim Besuch einer Kneipe im Bremer Westen, wo sich der türkische Gastronom auf das Schlimmste infiziert zeigt von der neudeutschen Einheitsmacke des inflationären Apostroph-Gebrauchs. Bieter er doch flaschweise FLEN'S BURGER PIL'S an und wartet auf der Karte noch mit diversen DRINK'S und SNACK'S auf. Das wäre doch mal eine sprachpflegerische Kneipenbegehung des Bremer Philologenverbands wert, nicht wahr, Herr Voigt ?

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Mit morbidem Männercharme überzeugt einmal mehr die hiesige Bullizei. In Walle drang vor einem halben Jahr in eine WG ein Vergewaltiger ein. In derselben Wohnung wurde jetzt erneut ein solcher Schweinehund gegen eine andere Frau gewalttätig, von der nach dem ersten Verbrechen ein Foto verschwunden war. Im Fahndungsblatt dazu teilt die Kripo ebenso wörtlich wie hirnrissig mit: „Dieses Foto zeigt die attraktive Geschädigte in einem längsgestreiften Badeanzug.“ Das attraktive Opfer ... Soll das nun Motivforschung sein oder wird da vorausschauend auf mildernde Umstände plädiert?

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Am Montag fand irgendwo BEI EUCH im Viertel ein kostenloser(!) Tantra-Schnupperabend mit einem Herrn John Hawken und einer Frau Monika Entmayr statt. Als interessierter Beobachter esoterischer Laubsägearbeiten erheische ich nunmehr Auskunft von den Gratis-Schnupperern: Wie riecht Tantra? Etwa wie Achselnässe? Wie Reifengummi nach Vollbremsung? Oder doch schlicht und einfach wie Salzstange, kurz angeleckt? Faxen oder telepathieren Sie bitte jetzt!

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Er hat es einmal aus der barocken Höhle seines Leibes ins Mikrofon der Hansawelle geröchelt und er hat es ein zweitesmal auf Nachfrage bestätigt, der unionseigene Strampelpeter Kudella: Nun müsse auch „das Gesocks vom Weidedamm verschwinden“. Tjaja, so ein bißchen Bürgerkrieg im Parzellengebiet, das käme diesem dumpfen Feldherrn als Knallbonbon zum Wahlkampf gerade recht. Die Assoziation von Gesocks hin zu roten Socken ist ja schließlich fast so zwingend wie die von Kudella zu A... Wir aber hüten uns, unserem uncharmantem Nächsten Fäkalien in den Kußmund zu werfen!

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Daß die sonst so geschätzte grüne Umweltexpertin Elisabeth Hackstein keine Kinderchen aus eigenem Anbau hat, wollen wir ihr allenfalls über die Steuergruppe anrechnen. Daß sie aber bei ihrem vehementen Einsatz für Heimwerker Fücksens neue Müllgebühren behauptet, bei entsprechendem ökologischem Wohlverhalten könne man durch Reduzierung des Abfallaufkommens die Preisserhöhung auffangen, das möge sie doch bitteschön mal allen Eltern demonstrieren, die für ihre Kurzen noch auf Windeln angewiesen sind: Ablecken hilft nix!

Ulrich Reineking-Drügemöller