Es rappelt im Musentempel

■ Die „Fahrradmaschine“ der Bremer Erfinderkinder kommt zu Museumsehren

Sie hat sechs Räder, ein Pedal, bunt umflochtene Speichen und kann klingeln, die Bremer „Fahrradmaschine“. Aufmerksame MuseumsgängerInnen haben sie vorletztes Wochenende live gesehen, und zwar bei „Düsentriebs und Co.“, dem Bremer Kindermuseum im Schlachthof. Dieser Tage nun war zu vernehmen, daß die „Fahrradmaschine“ womöglich gar für immer und ewig in einen Musentempel einfahren wird, denn: Die ErfinderInnen der Alumetallskulptur vom Horthaus Neuwieder Straße in Tenever haben dem ehrenwerten Neuen Museum Weserburg auf dem Teerhof ihr Kunststück als Dauerleihgabe angeboten. Und dort ist man schon halb aufgesprungen.

„Das Ding ist witzig“, meint nämlich Museumsfachfrau Hanne Zech. „Vielleicht paßt es uns nicht ganz so astrein ins Konzept. Aber es animiert zu kreativen Einfällen.“ Da nun aber in der Weserburg die Museumsräume im Allgemeinen und das Foyer im Besonderen leider voll sind, könnte das Perpetuum Velo (zwei auf zwei Meter Stellfläche) eventuell Anfang nächsten Jahres im neu geplanten Café im Erdgeschoß sein Plätzchen finden. Als Sahnehäubchen zum Kaffee. Mit Anfassen. Und Löffelreinstecken.

Längst ist das Ding ja zur „Rhythmusmaschine“ mutiert, da ihm im Kindermuseum fleißige DazuerfinderInnen noch so einiges an die Speichen gehängt haben. Gardinenkringel zum Beispiel, die es sanft zum Rattern bringen. WeserburgexpertInnen vermuten bereits, daß künftig Hans Ottes kinderfreundliche Klanginstallation in der bisherigen Dauerausstellung zahlreiche Fans unter zehn Jahren an die Veloskulptur verlieren wird.Sollte Hans Otte also sein Veto einlegen, wird die „Fahrradmaschine“ zur Versteigerung freigegeben. Heißt es aus dem Horthaus. sip