Galerienspiegel

Kultur wird allmählich zum Synonym für Geldmangel. Auch die 1926 gegründete GEDOK, die die professionelle Arbeit von Künstlerinnen in bildender und angewandter Kunst, in Literatur und Musik fördert, hat Finanzprobleme. Zum Erhalt des Vereinssitzes samt eigener Galerie im Haus für Kunst und Handwerk in St. Georg organisiert sie deshalb eine Kunstauktion. Besichtigung der Werke heute ab 12 Uhr, Umtrunk mit Musik um 17.30 und Versteigerung ab 18.30 Uhr: Alsterpavillon

Auch „kunst.raum.schiff“ schwimmt nicht gerade in Geld. Noch bis Sonntag ist der Kunsttrawler MS Stubnitz aus Rostock mit Medien-Arche, Art-Klup und Frozen-Fish-Disco in Hamburg zu Gast. Heute 18 Uhr: School of Society Art (HH) und Alexander Sikatskij aus St. Pe-tersburg, morgen Videoinstallationen von Olga Komarova und Oleg Janushevsky aus St. Petersburg. Öffnungszeiten des Schiffs: täglich 11-22 Uhr, Landungsbrücken 6/7, bis 25. September

Japanisch-deutscher Austausch nicht auf High-Tech-Ebene, sondern im Dialog der Stadtteile Mukojima und Ottensen: Mitten im supermodernen Tokio hat Stephanie Ritter in dem alten Stadtteil Chaos und Idylle entdeckt und fotografiert. Eröffnung mit Gästen aus Mukojima heute 18 Uhr. Foyer des Hamburger Filmhauses, Friedensallee 14; bis 27. September

Die „Probleme der Stadtentwicklung in Tokio und die Stadterneuerung im Stadtteil Mukojima – über die Modernisierung der Stadt“ erläutert der Stadtplaner Toshiya Yamamoto. Stadtteilarchiv Ottensen, Zeißstr. 28, 27. September, 18 Uhr

Sie kennen Friedrich Adler nicht? Das ist mal wieder typisch. Da ist jemand von 1907 bis 1933 Lehrer an der Hamburger Landeskunstschule und gilt als herausragender Meister des deutschen Jugendstils bis er 1942 in Auschwitz ermordet wird. Der Menschenvernichtung folgt das Vergessen bis heute. Unter der Schirmherrschaft des Ex-Präsidenten Weizsäcker steht jetzt eine Erinnerungsausstellung mit über 300 Exponaten. Eröffnung: Donnerstag 18 Uhr, Museum für Kunst und Gewerbe, bis 6. November

Gegen den Antisemitismus, der wieder frech seine Fratze zeigt, beziehen Dagmar Klegin-Bartelings und Inka Uzoma Stellung. Für ein Wochenende organisieren sie eine Ausstellung von Malerei und Skulptur, Videos und Dokumentationen, Performances, Lesungen und Musik. Eröffnung ist morgen um 19 Uhr mit einer Rede von Rocco Giordano, jiddischen Liedern und dem Video: „Ich war rassisch ,halb'“. Atelier-Haus Eimsbüttel, Müggenkampstr. 21, Do+Fr ab 18, Sa+So ab 16 Uhr, Abendveranstaltungen Fr 19 Uhr, Sa+So 18 Uhr, bis 25. September

Aus der Eisenzeit: Michael Batz und Gunnar F. Gerlach haben von Sergej Anufriev bis Wu Shan Zhuan fünfzehn Künstler der „Transmoderne“ versammelt, auf daß zu Beginn der neuen Spielzeit auf Kampnagel auch die bildende Kunst ihre eigene Interpretation des Ortes im Wandel von der Industriekultur zur Kulturindustrie gebe. In Archäologie und Materialtransformation, in bezug auf Geschichte und Verkehrsformen präsentieren die Künstler „Übersetzungsformen der Moderne“. Eröffnung mit Aktionen: Samstag, 18 Uhr, K3 und Kampnagel, 16-20 Uhr, bis 10. Oktober

josch