Kommentar: Durch die kalte Küche
■ Die Georg-Bitter-Trasse kommt
Wie war das noch, als die AnwohnerInnen der Stader Straße vor einiger Zeit schon einmal vor den Gerichten ziemlich gut aussahen? Da hatte die Bausenatorin am Rande einer öffentlichen Veranstaltung ganz locker zugegeben, daß sie gar kein so besonders großes Interesse daran habe, gegen die Bürgerinitiative vor Gericht zu gewinnen. Sollen die doch mit ihrer Klage durchkommen, denn das Resultat wird jedermann und -frau einleuchten: Eine Entlastung der Stader Straße geht nur über die jahrelang umkämpfte Georg-Bitter-Trasse. Wer will dazu schon Nein sagen? Oder wollen Sie den armen geplagten Stader Straßen-AnwohnerInnen den Krach und Gestank weiter zumuten?
So wird die Bitter-Trasse nach langen Kämpfen doch noch kommen – durch die kalte Küche allerdings. Für die politische Auseinandersetzung hat den BefürworterInnen offensichtlich genauso die Traute gefehlt, wie für die Alternative. Das wäre eine massive Verkehrsreduzierung inklusive harter Konflikte mit der hysterischen Autofahrerlobby gewesen. Vor beidem hat die Ampelkoalition zurückgeschreckt. Kein Wunder, wenn man sich an die verkehrspolitischen Blockaden der letzten Monate erinnert. Daß jetzt die Gerichte in der Verkehrspolitik vorgeschoben werden, das ist allerdings ein politisches Armutszeugnis.
Jochen Grabler
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