■ Soundcheck
: God

Heute abend: God. Es wird eng im MarX, zumindest auf der Bühne. Zehn, möglicherweise sogar elf Männer treten sich dort, zunächst diszipliniert, auf die Füsse. Was sie tun, wenn die von ihnen erzeugten Klangwellen über den Kamm brechen, wenn die Dichte kaum noch erträglich ist, wenn Gottes Atem durch die haarbreiten Räume zwischen den Noten dringt – das weiß der Herr allein. Die Namensgebung des englischen Künstler-Kollektivs ist nicht anmassend. Wo mehr nicht geht, darf von Gott gesprochen werden. Die Musiker – drei Bassisten, zwei Gitarristen, elektrische Geige, Saxophon, Percussion, Drums und Gesang – sind zum Teil Epizentren und Verwalter des guten Lärms der Nordhalbkugel. Das, was sie zusammen erstellen, hat unüberhörbar mit Können zu tun. Rhythmisch strukturiert, starten sie von der Plattform, wo sich Jazz, Ambiente und Härte im Ausdruck überlagern, in den Himmel. Gläubig werden – leicht gemacht. Da stört es nicht weiter, daß zunächst das Hamburger-Recycling-Sextett Hrubesch Youth pure Blasphemie predigt. MarX, 21 Uhr.

Uschi Steiner

Heute abend: Fish und Dream Disciples. Zwischen tanzbarem Pop und Rock präsentiert der Meister Persönliches mit balladeskem Einschlag aus seinem neuen Album. Docks, 21 Uhr.