Wo sind die Führungs-Frauen?

In Stellenausschreibungen werden sie endlich gleichbehandelt, erfüllen sie die Qualifikationsmerkmale: Männer und Frauen auf dem Hamburger Arbeitsmarkt. Doch schon zu Gesprächen werden deutlich weniger Frauen eingeladen und bei Führungspositionen haben sie kaum eine Chance. Dieses ernüchternde Ergebnis brachten zwei vom Senatsamt für die Gleichstellung in Auftrag gegebene Studien der Forschungsgruppe Hamburg (FGH).

Befragt wurden rund 400 Klein-, Mittel- und Großbetriebe. Nur 30 Prozent der Kleinbetriebe gaben an, Frauen im Bereich der außertariflichen Angestellten und der Unternehmensleitung zu haben. Fast die Hälfte der Mittel- und Großunternehmen haben keine Frauen in der Führungsebene. Berufstätige Mütter haben kaum eine Aufstiegschance, da Kriterien wie Vollzeitbeschäftigung oder Mobilität gefordert werden, Kindergärten in Betrieben aber die Ausnahme sind. Gute Erfahrungen bei Teilzeitmodellen ermittelte die zweite Studie. Fast jeder Führungsposten sei teilbar und von den Angestellten akzeptiert, Vorbehalte gegen geteilte Jobs wie geringere Effizienz oder höhere Fehlzeiten haben sich als Vorurteile erwiesen. „Teilzeit ist das Modell der Zukunft, Rezession hin oder her“, so Frauensenatorin Weiss. wie/Foto:H.Scholz