Schwarz-braun ist die Öko-Nuß

■ „Ernährungspapst“ mit brauner Vergangenheit in Bockhorn

Heute abend wird „Ernährungspapst“ Dr. med. Max Otto Bruker einen Vortrag über Vollwerternährung in Bockhorn halten. Eingeladen hat ihn die Gruppe Gesunde Ernährung und Lebensführung Bockhorn (G.E.L.B), eine Vereinigung von Geschäftsleuten, Ernährungsberatern und einem Arzt. G.E.L.B.-Sprecher und Vollkornbäcker Wolfgang Sambach, selbst um die fünfzig, will seine Altersgruppe ansprechen und „Queerbeet über ökologische Themen informieren“. „Uns fehlt das tiefgreifende Wissen uns mit den Referenten auseinanderzusetzen“, sagt er. Er könne nichts zur politischen Vergangenheit von Bruker sagen.

Der Arzt Bruker hat während der Nazi-Zeit an der Bremer Klinik für homöopathisch-biologische Medizin gearbeitet. Das Berlin Document Center führt ihn: Er war SA-Mitglied und hatte einen Antrag auf Mitgliedschaft des NS-Ärztebundes gestellt.

Jutta Ditfurth muß sich seit Jahren mit Bruker beschäftigen. Bruker klagte gegen sie und wollte ihr Buch „Feuer in die Herzen“ verbieten lassen. Darin berichtet Ditfurth von den politischen Verstrickungen des Vollwert-Arztes. So sei Bruker von 1973 bis 79 Mitglied des „Kuratoriums des Kinder- und Jugendhilfswerks Salem“ der „Bruderschaft Salem“ gewesen, das dubiose Kinderdörfer betreibt und nicht mit dem renommierten Internat zu tun hat. Deren Vorsitzender, Gottfried Müller, habe zudem beste Kontakte zu ehemaligen SS-Obersturmbannführern. Außerdem sei Bruker bestens mit NPD-Politikern und dem rechtsextremen Anwalt Rieger bekannt. 1981 habe Bruker den „Aufruf der 50.000: Ausländerstopp jetzt“ unterschrieben.

Oldenburger AntifaschistInnen hatten G.E.L.B schon im Frühjahr vor Bruker gewarnt. Der Euthanasiebefürworter und Vollwertideologe füllt Säle, ein gutes Dutzend Bücher tragen seinen Namen. Seine „volksgesundheitlichen“ Ideen sind bekannt. Sambach „will sich raushalten“. Er meint, daß „jeder Mensch mitunter zwei Seiten hat“.

fok