Wahlkampfgeplänkel um Heym

■ CDU kritisiert Wahlkampfbüro in der Kulturbrauerei / Heym kontert: Teil einer schmutzigen Kampagne gegen ihn

Die Einrichtung des Wahlkampfbüros von Stefan Heym auf dem Gelände der Kulturbrauerei im Bezirk Prenzlauer Berg hat jetzt einigen politischen Wirbel ausgelöst. Heym tritt für die PDS in Berlin als Direktkandidat zum Bundestag an. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Uwe Lehmann-Brauns, forderte Heym gestern dazu auf, die PDS zu veranlassen, „diesen einmaligen Akt einer politischen Besetzung sofort zu beenden“, und fügte hinzu: „Zu lange war die Kultur in der DDR Werkzeug der Politik, als daß sie diese aktuelle ,Besetzung‘ erneut in Kauf nehmen müßte.“

Die Kulturbrauerei erklärte dazu, daß die fraglichen Räume von der Treuhandliegenschaft vermietet worden seien. „Die Kulturbrauerei legt nach wie vor Wert darauf, eine parteienunabhängige Institution zu sein, die sich mit der Förderung von Kultur, Politik und Ökologie auf einer Ebene beschäftigt, die außerhalb des gerade vor Wahlen so beliebten Parteiengezänks liegt.“

Heym verwahrte sich inzwischen in einer Stellungnahme gegen die „unverschämte Einmischung“ von Lehmann-Brauns. „Ich habe das Recht, Räumlichkeiten in jedem Gebäude in Berlin zu mieten.“ Heym sieht die jetzigen Vorwürfe des CDUlers als „Teil einer schmutzigen Kampagne, die gegen meine Bemühungen geführt wird, auf der offenen Liste der PDS in den Bundestag gewählt zu werden“.

PDS-Sprecher Hanno Harnisch wies darauf hin, daß die fraglichen anderthalb Räume nicht von der Kulturbrauerei, sondern von „einer anderen Firma“ nur für die Zeit des Wahlkampfes vermietet worden seien. dpa