Gefährliche Küsse

■ Kußprophylaxe kostet fast 100 Mark

“Küssen ist schön, aber durchaus gefährlich.“ Beim Mutter-Kind- oder Partner-Kuß könnten bei infektiösen Zähnen in erheblichem Umfang Kariesbakterien übertragen werden, die Zähne und Organismus schädigen könnten, warnte gestern die Kieler Zahnärztekammer anläßlich des Tags der Zahngesundheit am 25. September.

Zur Vermeidung von Ansteckung und fortschreitendem Zahnverfall empfiehlt die Kammer die sorgfältige Vorsorge. Für weniger als 100 Mark würden Zahnärzte sogar „kußprophylaktische Untersuchungen zu Bakterien- und Speichelgehalt im Mund“ anbieten. Private Kassen würden diese Kosten übernehmen, gesetzlich Versicherte müßten selbst zahlen. Die nachfolgende Pflege, die über gründliches Zähneputzen hinausgehe, sei von allen Kassen abgesichert.

Kritik übte die Zahnärztekammer an den Land- und Kreistagen, die eine Fortführung des bislang vorbildlichen Landesjugend-Zahnpflegegesetzes behinderten. Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg seien die einzigen Bundesländer, die Gruppenprophylaxe bis zum 18. Lebensjahr ermöglichten. lno