Granulat statt Wiese

■ BUND kritisiert Wohnungsbaupolitik

Die Stadt Hamburg verbaut ihre Zukunft: 63 Prozent des Stadtgebietes sind bereits asphaltiert und zubetoniert, das System verbundener Biotope wird zerstört. Kritik an einer Wohnungsbaupolitik zu Lasten der Natur formulierten gestern Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND): „Die Politker müssen begreifen, daß Hamburg nicht nur Wirtschaftsstandort, sondern auch Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Menschen ist“, so der BUND-Vorsitzende Hubert Weinzierl.

In Hamburg würden die Landschaftsschutzgebiete trotz eines vorbildlichen Naturschutzgesetzes zu reinem Bau-Erwartungsland verkommen. Man orientiere sich nach zufälligen Grundstücksangeboten und der Durchsetzbarkeit bei der Bevölkerung. Die Folge: Zersiedelung wie in den Walddörfern. Weinzierl: „Beinah alles ist genehmigungsfähig“.

Das Neubaugebiet Haferblöcken nördlich des Öjendorfers Friedhofs, wo rund 1000 Wohneinheiten gebaut werden sollen, und die geplante Großwohnsiedlung Kirchdorf Mitte sind aktuelle Beispiele für die Zerstörung von Schutzgebieten. In Kirchdorf sei auf Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur verzichtet worden, so Harald Köpke vom BUND–Hamburg. „Feuchtwiesen werden kompensiert mit Straßengranulat und Rasengittersteinen.“ wie