Griff zur Kamera

■ „Abgezoomt“: 7. Hamburger Film- und Videoschau

„Hanseatische Moral bei rhythmischen Treffen“, „Tastende Erotik auf glänzender Mattscheibe“ oder „Chaotischer Bilderwahn und bunte Gewalt“ – so vielversprechend klingen die Programmtitel der diesjährigen Hamburger Film- und Videoschau abgezoomt. Heute und morgen steigt das Festival des jüngsten Films wieder in der Markthalle.

Während das zweite Hamburger Filmfest voraus blickt ins Kinoprogramm der kommenden Wochen und zurück in die hundertjährige Geschichte des Cinematographen, zeigt abgezoomt 138 Filme von 688 Macherinnen, die bisher nur davon träumen können, daß sie eines Tages einen Film fürs Kino zu produzieren. Das Spektrum reicht von „Würstchen“, „Blindenintegration“, „Steils-hip-hop“ und „Müll-Lawine“ bis zum „Spinator“. Doch egal, ob man von den Filmen noch hören wird oder nicht, die Produzenten der Medienarbeit in Schulen, Jugendzentren oder privaten Arbeitskreisen gehören sicherlich in Zukunft zu den kritischeren Medien-Usern. Aber: „Filme macht man, um sie zu zeigen!“, und Kritik muß man sich schon gefallen lassen. Folglich stellen sich die MacherInnen auch im siebten Jahr des abgezoomt-Festivals unmittelbar im Anschluß an die zehn verschiedenen Programme der Diskussion über ihre Werke.

Auch wer noch kein Video produziert hat, kann im Rahmen des Festivals die eine oder andere praktische Erfahrung sammeln: Auf einer Mini-Bühne läßt sich das Moderieren üben, andernorts werden Einblicke in Synchronisation und Computeranimation gegeben, und täglich ab 12 Uhr kann man sich im Obergeschoß der Markthalle beraten lassen, welche Geräte von der Kamera bis zum Schnittplatz für welche Bedürfnisse zu empfehlen sind.

ano

Markthalle, heute und morgen ab 10 Uhr, Kasse ab 9.30 Uhr; Freitag 20 Uhr: Highlight-Abend, anschließend große abgezoomt-Party; Katalog: Eine Mark