Gurke des Tages: Katholiken in Venezuela

Weil ihre Gemeinde seit 19 Jahren ohne eigenen Priester war, haben die katholischen Gläubigen einer venezolanischen Ortschaft zur Selbsthilfe gegriffen und vorübergehend einen Militärgeistlichen entführt. Wie Kirchensprecher berichteten, entschlossen sich die Behörden von Encontrados zu der Tat, weil Klagen der Gemeinde über fehlende Möglichkeiten zur Messe, Taufe oder Heirat nicht enden wollten. Als Pater Eleuterio Cuevas, Kaplan bei der militärisch organisierten Nationalgarde, zu einer Pastoralvisite in Encontradas eintraf, wurde er von einem „Kommando“ mit Bürgermeister José Santos Urdaneta an der Spitze entführt. Spitzenvertreter der Nationalgarde und des Erzbischofs erreichten später die Freilassung der geistlichen Geisel mit dem Versprechen, die Gemeinde werde in Kürze einen eigenen Seelsorger erhalten. Die Dorfbewohner erklärten, sollten sie nicht erhört werden, würden sie ihr Gotteshaus an die evangelische Kirche verschenken.