Parteilos für die Frauen

■ Frauen-Netzwerk geht mit zwei Bremerinnen in die Bundestagswahl

„Frischen Wind“ will das –Politische Frauen-Netzwerk', ein bundesweiter Zusammenschluß parteiloser, gleichwohl engagierter Frauen, in die Politik bringen. Entschlossen, das Feld nicht länger den männerdominierten Parteien zu überlassen, wollen sie „selbst in die politische Arena eindringen“. Zwei Bremerinnen versuchen, am 16. Oktober für das Politische Frauen-Netzwerk so viele Erstimmen wie möglich zu kriegen: Dr. Erika Riemer-Noltenius kandidiert im Wahlkreis Ost, Monique Troedel im Bremer Westen.

„Es geht viel zu viel Kraft und Energie verloren, um in den Parteien Reformideen durchzusetzen“, begründet Riemer-Noltenius ihre Herrenlosigkeit in der Parteienlandschaft. „In den Parteien dominieren die Männer, und Frauen können sich nicht durchsetzen.“ Wichtig sei daher, „den Anteil der Frauen in der Politik zu vergrößern.“ Seit 1983 leistet die Politikwissenschaftlerin ehrenamtliche Mitarbeit in Frauenverbänden, sie ist Vorsitzende des Bremer Frauenausschusses und Bundesvorsitzende des Akademikerinnenbundes. Ihre wichtigsten programmatischen Schwerpunkte sind: „Die Verbesserung der Strukturen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Entlarvung der Ursachen der Arbeitslosigkeit sowie der sozialen Ungerechtigkeit, deren Hauptursachen in der Finanzordnung liegt.“

„Alles was mit Arbeit und Frauen zusammenhängt“, umreißt Monique Troedel den Schwerpunkt ihrer Arbeit, die an keine Partei gebunden ist, sich aber „parteilich für Frauen“ einsetzt. Seit 22 Jahren ist sie aktives Gewerkschaftsmitglied, davon 15 Jahre als Betriebsrätin. Seit 14 Jahren engagiert sie sich im DGB für die Belange der Frauen, unter anderem als Vorsitzende des DGB-Kreisfrauen- und als Vizevorsitzende des Landesfrauenausschusses der IG Medien. Ob sie an eine ernsthafte Chance glaubt, nach Bonn zu gehen? „Immerhin bin ich die einzige Frau, die im Westen kandidiert. Die Frauen, die für das Wahlrecht gekämpft haben, waren auch mal alleine.“ dah