Kripo auf der Landespressekonferenz

■ Selbst JournalistInnen werden im Rathaus von der Kripo überwacht

Als die JournalistInnen gestern zu der von Bremer JournalistInnen selbst organisierten „Landespressekonferenz“ kamen, da ahnten sie nicht, daß auch diese Versammlung inzwischen von der Polizei überwacht wird: Unter den „Kollegen“ saßen zwei von der Kripo. Nicht Schutz des Innensenators war ihr Auftrag - dafür waren genug Bodyguards da - sondern die Kontrolle der Gäste der Pressekonferenz.

Eifrig berieten sie nach dem Ende der Konferenz, wie sie an die Teilnehmerliste kommen könnten. Drei Meter vor der Tür des Kaminsaales hielten sie dann im Flur des Rathauses einen jungen Mann an und kontrollierten seine Personalien. Ihm gegenüber behaupteten sie, nur Journalisten hätten Zugang zu der Landespressekonferenz und sie müßten das überprüfen.

Der 22jährige Student hatte ganz offiziell bei der Leiterin der Landespressekonferenz, bei der Journalistin Gaby Schuylenburg angefragt, ob er teilnehmen dürfe. Er durfte - die Landespressekonferenz ist für Gäste, die sich an die Spielregeln halten, offen. Dies hatte der 22jährige getan.

Erst als die Kripo-Aktion herauskommenden Journalisten auffiel und auch Gaby Schuylenburg versichert hatte, daß der Mann mit ihrer Zustimmung da war, gaben sie ihm seinen Personalausweis zurück. K.W.