Die literarische Woche

DIENSTAG: In Brasilien, dem Land, in dem es Bücher schwerer haben als anderswo (entweder sie werden verboten oder nicht gelesen), gehört Ignacio de Loyola Brandao zu den auflagenstarken großen Autoren. Er ist der Inbegriff des urbanen Schriftstellers, seine Texte sind Zukunftsvisionen oder beklemmende Wirklichkeit: düster groteske Großstadtkaleidoskope seines Sao Paulos. Auch Caio Fernando Abreus Romane beschäftigen sich mit dem Irrsinn der Metropole. Gemeinsam lesen sie aus neuen Texten.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20 Uhr

MITTWOCH: „Einen Meister aus Deutschland“, so nennt Rüdiger Safranski die wohl ambivalenteste Figur der Philosophie unseres Jahrhunderts. Seine Heidegger-Biographie zeigt, daß dessen Werk nicht zu verstehen ist, wenn es nur politisch beleuchtet wird. Mit Heidegger und seine Zeit hat Safranski über den Rahmen einer Biographie hinaus ein Epos über die Philosophie unseres Jahrhunderts geschaffen.

Heinrich Heine Buchhandlung, Schlüterstr. 1, 19.30 Uhr

DONNERSTAG: Grotesk, frivol, manchmal morbid aber immer hintergründig läßt Pierre Bourgeade seinen Helden von dessen Reise zu den Frauen erzählen. Als literarischer Verführer ersten Ranges inszeniert Bourgearde erotische Begegnungen, spinnt sie zu skurrilen Geschichten und verbindet damit leichtfüßige Unterhaltung mit literarischem Anspruch.

Literaturhaus, 20 Uhr

FREITAG: In seinem 85. Lebensjahr blickt der jüdische Schriftsteller und engagierte Intellektuelle Arie Goral-Sternheim auf seine Stationen in Hamburg, Frankreich, Florenz und Palästina zurück und stellt sich die Frage: An der Grenzscheide. Kein Weg als Jude und Deutscher? Jetzt erschien eine aktuelle Sammlung seiner Texte, aus der Goral lesen wird.

Heinrich-Heine-Buchhandlung, 19.30 Uhr

SAMSTAG: Unsere Hauserzählerin Fanny Müller liest aus ihrem Buch Geschichten von Frau K. und anderen Texten.

Literaturstudio, Lindenallee 40, Eimsbüttel, 20 Uhr