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Wieder rechte Überfälle im Land Sachsen-Anhalt

■ Keine Spur von den Tram-Tätern

Magdeburg/Berlin (taz/ dpa/AP) – Am Dienstag abend schlugen rechte Jugendliche in Halberstadt und Magdeburg wieder zu. In Halberstadt wurden sechs Jugendliche von unbekannten Gewalttätern überfallen. Die zehn Vermummten umringten die Jugendlichen und schlugen mit Baseballschlägern auf sie ein. Dabei wurden fünf Jugendliche verletzt. Die Täter entkamen.

In einem Wohnhaus in Magdeburg beschimpften und bedrohten drei 28 bis 30 Jahre alte Männer einen rumänischstämmigen Bewohner eines Hauses, in dem sie sich unberechtigt aufhielten. Nach Angaben der Polizei beschimpften sie den Mann mit Parolen wie „Kanacke“ und „Scheiß Ausländer“ und schickten sich an, auf den Mann loszugehen. Der Zivilcourage anderer Hausbewohner ist es in diesem Fall zu verdanken, daß der Mann keine Verletzungen erlitt. Die drei Männer wurden vorläufig festgenommen. Von den fünf Skinheads, die in der Nacht zum Sonntag in Magdeburg einen Mann mit einer abgebrochenen Bierflasche verletzt haben, fehlt unterdessen jede Spur.

Auch in Potsdam ist die Polizei noch nicht weit gekommen: Zwei Tage nachdem Skinheads eine 34jährige Frau aus einer Potsdamer Straßenbahn gestoßen haben, gibt es keine Hinweise auf die Täter. Obwohl die Tram bei dem Vorfall am Montag abend voll besetzt war, meldete sich kein Zeuge.

Die junge Frau, die zunächst einer älteren, von den Skinheads bedrohten Frau zu Hilfe kam, war von drei Skinheads an einer Haltestelle im Stadtzentrum während des Berufsverkehrs aus dem Wagen gestoßen und dabei schwer verletzt worden.

Als Sofortmaßnahme hat die Polizei in Abstimmung mit dem Bundesgrenzschutz ihre Kontrollen an S-Bahnhöfen sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln verstärkt. löb

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