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taz-Wahlkampfwettbewerb: „Wir versprechen gar nichts“

Im März schrieb die taz für das Superwahljahr 1994 einen Wettbewerb aus. Gesucht wurden „besonders gelungene Wahlkampfbeiträge“. Sie sollten sich auszeichnen durch Fairneß und Sachlichkeit, Phantasie und politischen Weitblick. Auch auf den Unterhaltungswert kam es uns an. Als Prämien für die Sieger des Wettbewerbs wurden taz- Fahrräder und Reisen ausgelobt.

Im Laufe der vergangenen Monate kamen etwa drei Dutzend Vorschläge von Leserinnen und Lesern. Die meisten schickten uns Plakate von Bündnis 90/Die Grünen oder der SPD. Einer sandte uns einen Bierdeckel, auf dem ein FDP-Kandidat für den bayerischen Landtag in Anne-Nicole Smith-Pose um Wähler warb. Ein ironischer Blickfang und sehr münchnerisch dazu. Wie wir inzwischen wissen: vergebens.

Ebenfalls aus Bayern wurde ein CSU-Plakat eingesandt, das „Die Stoibers“ zeigte, auf dem der bayerische Landesvater der bayerischen Landesmutter den Arm so energisch um den Hals legte, daß empfliche Zeitgenossen von „Strangulation“ sprachen. Neben den Hinweisen auf die Wahlplakate der Parteien wurden wir auch auf Aktionen aufmerksam gemacht, die das Wahlvolk betrieb, um die Kandidaten zu testen und sich auf diese Weise die Entscheidung zu erleichtern.

Die Regisseurin und Autorin Freya Klier, der Politikwissenschaftler Claus Leggewie, dem wir die Idee zu diesem Wettbewerb verdanken, und der Werbestratege Michael Schirner haben sich die eingesandten Vorschläge angesehen, selbst Ausschau gehalten und ihr Urteil gesprochen. Für die Preisträger hätte das genügt. Für uns, die taz-Leser und die Jury sind die Begründungen ebenso interessant. Hier sind sie. Arno Widmann

P.S.: Die Fotos gehören alle zu der von Michael Schirner vorgestellten Aktion.

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