■ Ernährung
: Streit um Jodsalz

„Anti-Jod-Kampagne ist verantwortungslos“, titelte jüngst die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in einer Presseinformation. Damit konterten die Frankfurter Wissenschaftler zahlreichen Veröffentlichungen, die von einem „Gesundheitsrisiko“ durch eine „Zwangsmedikation“ von Jodsalz warnten.

Mit Jodsalz soll einer Kropfbildung vorgebeugt werden, zu der jeder zweite Bundesbürger neigt, erklärt Öko-Test. Diese Krankheit, Struma genannt, entsteht, wenn die Schilddrüse nicht mit ausreichend Jod versorgt wird. Im fortgeschrittenen Stadium können Schilddrüsenentzündung, Blutungen, Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Probleme auftreten.

Die meisten der 100.000 Schilddrüsenoperationen, die jährlich in Deutschland durchgeführt werden, wären bei einer ausreichenden Jodversorgung vermeidbar. Solche Argumente nehmen Jodkritikern nicht den Wind aus den Segeln. Sie bemängeln, daß Allergiker und Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion durch den Verzehr jodierter Nahrungsmittel ernsthaften Schaden nehmen könnten. Sie können Jodsalz kaum meiden, weil Nahrungsmittel nicht gekennzeichnet werden müssen. Öko-Test