: Nachschlag
■ Das Aki Takase Ensemble spielte im A-Trane
Aki Takase Foto: Detlev Schilke
Vor zwei Wochen erst trat ihr japanisches Septett in einem Doppelkonzert mit dem Yosuke Yamashita Trio bei der „Japanischen Nacht“ im Studio 10 des Deutschlandradios auf. Anschließend folgten Plattenaufnahmen bis in den frühen Morgen – Berliner Zwischenstopp einer mehrwöchigen Takase-Septett- Tour, die u.a. zu den Japanischen Jazztagen in der Hamburger Fabrik, zum Fernsehkonzert nach Leverkusen und zu den Donaueschinger Musiktagen ging. Hinzu kamen Auftritte mit dem Saxophonisten David Murray – ihre Duo-CD „Blue Monk“ (Enja) erhielt kürzlich den Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.
Mittlerweile ist Takase wieder in Berlin und ihr Septett zurück in Tokio, lediglich ihr „Lieblingsbassist“ Nobuyoshi Ino und der Posaunist Hiroshi Itaya weilten letzten Donnerstag und Freitag noch vor Ort, als ihr Deutsch-Japanisches Freundschafts-Ensemble im Jazzclub A-Trane Premiere hatte. Neben Ino und Itaya hatte Takase noch zwei Musiker geladen, die seit kurzem die Berliner Szene hörbar bereichern: Den Baßklarinettisten Rudi Mahall und den Schlagzeuger des legendären Schlippenbach- Trios, Paul Loens. Neben Takases „Open The Door“ spielte das Quintett Kompositionen von Charles Mingus – intensive Ensemble-Improvisationen, kommunikativ, lebhaft und gespannt, herausragende Soli von Mahall und Ino und ein Schlippenbach-Titel als Zugabe, bei dem der Komponist gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin den Flügel bediente.
Ino sagt: „Das deutsche Publikum ist offener als das japanische“, und Itaya ergänzt: „In Japan sind die Leute reservierter. Und wenn man nicht gerade Miles Davis heißt, läuft da gar nichts. Hier aber ist Kommunikation zwischen den Musikern und dem Publikum möglich, auch wenn man nicht den Big Name hat.“ Ein Zuschauer am Nebentisch kommentierte: „Das hier war das Beste, was ich seit langem gehört habe.“ Christian Broecking
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen