■ Soundcheck
: Bryan Ferry / The Nits

Gehört: Bryan Ferry. Das CCH ist eh schon sitzig. Aber dieses Konzert war die sitzigste Veranstaltung seit langem. Obwohl sich der fetthaarige Kunststudent Ferry im Langsam-Schnell-Strickmuster herrlich durch seine musikalische Vergangenheit geknödelt hatte, strömten die Massen doch erst ein Lied vor Schluß vor das Zirkuszelt, welches ihr Held für sie auf die Bühne gestellt hatte. Daß der ehemalige Glitter-Rocker weit langsamer gealtert ist, als sein Publikum, mag ja auch daran liegen, daß er es inzwischen mit derartigen Zirkus-Bildern hält. Doch das muß auch einem großen Verführer ja nicht schlecht anstehen findet

Petra Möbel/Foto: JMS

Heute abend: The Nits. Sie sind echte Internats-Rowdys: Zisilierter Geschmack und Kenntnis von Kunst verbindet sich stets gelungen mit frechen Tönen und ewiger Sucht nach billigen Witzen. Ein Prieschen DADA hier, eine kleine kammermusikalische Einlage dort, und beides verbunden mit sinn-entleerten oder blubbernden Texten über die reizvollsten Banalitäten. Dabei können sie auch auf der wasweißichwievielten Platte noch richtig herzige Popmusik spielen, die zum Mitsingen, Weichei sein und Schmusen einlädt – natürlich immer mit dem entsprechenden Hintergedanken. Was wollen wir mehr von über den Deichen?

Docks, 20 Uhr