Der Autonomieprozeß soll beschleunigt werden

■ Verhandlungen zwischen Israel und der PLO in Kairo / Drohungen von Hamas

Jerusalem/Kairo (AFP/AP/ dpa) — Israel hat sich bereit erklärt, die Umsetzung des Autonomievertrages mit den Palästinensern zu beschleunigen. Dies geht aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, die am Montag morgen nach einem achtstündigen Treffen israelischer und palästinensischer Vertreter in Kairo veröffentlicht wurde. Dabei handelte es sich um die erste Zusammenkunft seit dem Bus-Anschlag von Tel Aviv. In der Erklärung werden die Geberländer aufgerufen, die Ende August vereinbarte beschleunigte Übergabe der Zivilmacht in der besetzten Westbank zu finanzieren. Den Palästinensern soll die Vollmacht über die Bereiche Gesundheit, Steuern, Soziales und Tourismus übergeben werden. Ferner beschloß das Komitee, daß die vereinbarte gemeinsame Bewachung der internationalen Grenzübergänge im Gaza-Streifen und in der Westbank am 31. Oktober in Kraft treten soll.

Außerdem haben sich beide Seiten darauf verständigt, internationale Beobachter zur Überwachung des Übergangs zur Selbstverwaltung sowie der Wahlen in die Autonomiegebiete einzuladen. Bei den Beratungen über die Abhaltung von Wahlen gab es bis gestern nachmittag jedoch keine Fortschritte.

Die radikale Islamisten-Organisation Hamas hat gestern mit neuen Anschlägen gedroht. In einem Flugblatt hieß es, man werde sich von der israelischen Regierung nicht einschüchtern lassen. Diese hatte zuvor beschlossen, daß Sicherheitskräfte künftig auf gesuchte Hamas-Führer schießen dürfen.