Bulgarien: Gebären für den Export

Sofia (dpa) – In Bulgarien hat gestern ein Skandal um einen offenbar schwunghaften Handel mit Babys minderjähriger Schülerinnen Schlagzeilen gemacht. Wie die Zeitungen berichteten, haben in einer unbekannten Anzahl von Fällen junge Mädchen ihre unehelichen Kinder an eine „Baby-Mafia“ in Südbulgarien verkauft und dafür zwischen 20.000 und 150.000 Lewa (465 DM bis 3.500 DM) pro Kind kassiert. In den Skandal sind Ärzte und Gynökologen in den Städten Smoljan und Kardschali verwickelt. Ihre Kinder bringen die Mädchen geheim zur Welt. Abnehmer der Babys seien Ausländer. Eine 17jährige Schülerin aus Smoljan erzählte über ihre Erfahrungen mit der Baby-Mafia vor der Regionalpresse, nachdem sie die vereinbarte Summe von 150.000 Lewa (etwa 3.500 DM) nicht erhalten hatte. Eine 16jährige Mutter hatte ihre Zwillinge zurückbekommen, weil sich herausstellte, daß der Vater Vietnamese ist.