„Quälerei“ vermittelt

■ betr.: „Ströbele stirbt für uns“, taz vom 15.10.94

Marko Martin gelingt vor allem eines: „Quälerei“ zu vermitteln.

Einer der seltenen Artikel, die man immer wieder lesen muß. Und einer, bei dem man nie herausfindet, was einem damit wohl gesagt werden soll. Man fühlt sich beim Lesen denen nahe, die sich in der verrissenen Diskussion gequält haben, wie sie M.M. beschreibt.

Die Botschaft, daß einer für uns stirbt, finde ich anrührend, vielleicht, weil ich sie auch als zentrale Heilsbotschaft des Christentums bejahe. Man sollte an solch eine Aussage nicht die Elle der Intellektualität anlegen. Wie schön, daß sich ein Politiker als Mensch erweist, indem er sein Bekenntnis bekennt.

Einen Kommentar zu dem Kommentar, mit dem M.M. die Kommentare der Diskutierenden übereinander kommentiert, möchte ich mir lieber verkneifen. Und mich auch nicht mehr mit dem Artikel quälen, in dem sich M.M. mit dem Altlinken quälte, der sich mit Wolfgang Templin quälte, der sich mit der Nation quälte – und wer weiß, womit die sich quält?

Das ist nicht originell, aber sehr traurig und deshalb ist jetzt Schluß mit der Quälerei! Otfried Heinrich,

Gangloffsömmern