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Anonymes Angebot

■ Ungewollt Schwangere: Statt zum Sozialamt zur Frauensenatorin

Ein neues Hamburger „§218-Zentrum“ wird es nicht, aber ein zusätzliches Angebot für ungewollt schwangere Frauen. Den Weg zum Sozialamt will Frauensenatorin Christina Weiss Schwangeren künftig ersparen: Wer das Geld für den Abbruch nicht hat, kann sich ab Mitte Dezember direkt an das Senatsamt für die Gleichstellung der Frau wenden.

In einem neuen Beratungszimmer werden sich zwei Mitarbeiterinnen des Landessozialamts vor allem mit Fragen der Kostenübernahme beschäftigen. Der Eingriff kostet bei örtlicher Betäubung zwischen 250 und 450 Mark, Vollnarkose etwa 250 Mark mehr.

Mit einem entsprechenden Antrag können die Frauen einen Sozialamts-Krankenschein beantragen, wenn ihr Einkommen 1450 Mark monatlich plus Familienfreibetrag (414 Mark) und Miete nicht übersteigt. Das Einkommen des Ehemannes wird dabei nicht angerechnet.

Vielen Frauen sei es peinlich, mit diesem Problem beim Sozialamt vorstellig zu werden, Sprüche wie „Ach, schwanger sind Sie jetzt auch noch?“, meint Senatsamtssprecherin Claudia Herstatt, möge sich wohl kaum eine Frau gerne anhören.

Peinlich sei es einigen auch, von Nachbarn beim Betreten des Amts gesehen zu werden. „Unser Angebot ist anonymer“, hofft Herstatt. Das Senatsamt möchte das Verfahren unbürokratischer gestalten: Wenn möglich, soll der Sozialamts-Krankenschein künftig schriftlich beantragt werden können. Frauen können sich aber weiterhin auch an die Sozialämter wenden.

10.000 Mark läßt sich die Stadt die Einrichtung der neuen Beratungsstelle beim Senatsamt (Alter Steinweg 4, 6.Stock) kosten. Die Mitarbeiterinnen sollen auch das 218-Telefon (Tel: 218 218) wieder bedienen. Das war im Sommer abgestellt worden, weil die Stadt Pro Familia für dieses Angebot nur ein Jahr lang Zuschüsse bewilligt hatte. sako

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