Ölpest: Ein „rein russisches Problem“

■ Experte hält Auswirkungen für begrenzt / EU will helfen

Berlin (taz/dpa) – Die Europäische Kommission hat den russischen Behörden ihre Hilfe bei der Bekämpfung der Ölkatastrophe in Nordrußland angeboten. Umweltkommissar Jannis Paleokrassas habe umgehend nach Bekanntwerden des Unglücks Kontakt zu der Regierung aufgenommen, hieß es gestern in Brüssel.

Experten für die Bekämpfung derartiger Unglücke aus Frankreich und den Niederlanden seien aufgerufen, für eine mögliche Mission bereitzustehen. Eventuell sollen auch schwedische Fachleute entsandt werden, die besondere Erfahrung bei Umweltschäden unter arktischen Bedingungen haben. Nach US-amerikanischen Berichten sind 300.000 Tonnen Öl in der Nähe der Stadt Ussinsk ausgelaufen. Sie waren zuerst aufgestaut worden. Der Damm war nach starken Regenfällen gebrochen, und der Ölsee hatte eine große Landfläche verseucht.

In der US-amerikanischen Fernsehsendung MacNeill/Lehrer News Hour sagte Thane Gustafson von der Consultingfirma „Cambridge Research Associates“, daß das Land am Petschora-Fluß vermutlich ohnehin seit langem ölverseucht sei. Bei dem jetzt entdeckten Ölpest komme es darauf an, zu verhindern, daß der Fluß und die Barentssee auch noch in Mitleidenschaft gezogen werden. Für die norwegischen und finnischen Küsten an der Barentssee bestehe aber in keinem Fall eine Gefahr. „Es ist letztlich ein rein russisches Problem“, meinte Gustafson.Kommentar Seite 10