Der Pelikan bleibt in Niedersachsen

■ Einigung über Sanierungskonzept

Hannover (dpa) – Etwa 600 Arbeitsplätze werden gestrichen. Die gesparten Lohnkosten erlauben es, die beiden Werke des traditionsreichen Büroartikelherstellers Pelikan in Hannover und Vöhrum bei Peine zu erhalten. Auf diesen Sanierungsplan haben sich die Landesregierung von Niedersachsen und die Pelikan-Muttergesellschaft, der Schweizer Metro-Konzern, am Wochenende geeinigt. Sie folgen damit einer Empfehlung des Unternehmensberaters McKinsey. Die Verhandlungspartner hatten das Gutachten für 1,6 Millionen Mark in Auftrag gegeben, um die Chancen für beide Produktionsstandorte auszuloten.

Zur Zeit sind bei Pelikan noch 1.766 Menschen beschäftigt. Ursprünglich wollte die Metro das Werk in Hannover schließen. Aus dem Wirtschaftsministerium in Hannover hieß es am Samstag: „Wir haben ein Ergebnis erzielt, das man vertreten kann.“ Hauptvorstandmitglied Hubertus Schmoldt von der IG Chemie sagte: „Entscheidend ist, daß die Pelikan-Werke in Hannover und Vöhrum nicht geschlossen werden.“ Die IG Chemie sei bereit, strukturelle Anpassungen mitzutragen. Über den von McKinsey empfohlenen Personalabbau sei in der Einigungsstelle zu entscheiden. „In jedem Fall müssen sozialverträgliche Lösungen gefunden werden.“

Die Zukunft der Pelikanwerke und besonders des Standortes in Hannover war Monate lang umstritten. Im Juli hatte die Pelikan- Gruppe (Zug) bereits ihren Bereich mit Druckerzubehör an das US-Unternehmen Nu-kote verkauft. Anfang Oktober ging der Unternehmensbereich „Kleben und Korrigieren“ mit 160 Mitarbeitern an die Henkel KGaA (Düsseldorf).

Wenn jetzt 1.000 Arbeitsplätze bei Pelikan selbst erhalten bleiben, entspricht das knapp dem Konzept der Geschäftsführung, das 1.077 Stellen vorsah. Daß, wie jetzt beschlossen worden ist, die Produktion von Kohle- und Durchschlagpapier in Hannover erhalten werden soll, stand allerdings nicht auf ihrem Programm.

Die deutschen Unternehmen der Pelikan-Holding AG haben nach Angaben ihres Vorstandschefs, Ludwig Neumeyer, bis August 22 Millionen Mark Verlust eingefahren.