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Der Tisch ist gedeckt

■ „Hamburger Tafel“ nahm Arbeit auf / Lebensmittelspenden flossen reichlich

Freude in Superlativen: „Umwerfend, ein Wahnsinn“, jubelte Annemarie Dose gestern. Die Initiatorin der Hamburger Tafel ist begeistert über die Spendenfreude Hamburger Lebensmittelhändler. Zum Startschuß des Projekts konnte schon am Wochenende mit zahlreichen Autoladungen voll überschüssiger Nahrungsmittel der Speiseplan in Obdachloseneinrichtungen bereichert werden.

Vor knapp zwei Monaten war die Idee für eine Hamburger Tafel nach Berliner Vorbild geboren worden; damals war Annemarie Dose tatendurstig in der Redaktion der Odachlosenzeitung Hinz und Kunzt aufgelaufen. Ihr Plan: Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum oder frische Ware, die am nächsten Tag nicht mehr verkäuflich ist, vom Händler abzuholen und an diejenigen zu verteilen, die kein Geld für solche Speisen haben.

Die Sache wurde publik gemacht, und der Erfolg überrascht selbst die Initiatorin: Denn ohne großen Vorlauf gibt es jetzt schon reichlich zu tun. „Im Großmarkt haben wir am Samstag zwei Wagenladungen Obst und Gemüse abgeholt und gleich zur Heilsarmee gebracht“, so Dose. Unter den ersten Spendern sind auch Hansebäcker, Lufthansa, Mitropa und Bioläden. Deren Waren gingen nicht nur an die Heilsarmee, sondern auch ans Haus Bethlehem in der Budapsterstraße. Wer mithelfen oder spenden will, kann sich an das neue Büro der Hamburger Tafel wenden: Griegstraße 75, Haus 3 (Bahrenfeld), Tel: 88 13 616.

Auch auf Erfolgskurs: Hinz und Kunzt. Die Zeitschrift von und für Obdachlose feierte gestern ihren ersten Geburtstag. Mit 30.000 verkauften Exemplaren war sie gestartet, inzwischen hat die Gesamtauflage die Millionengrenze überschritten. Auch die Zahl der obdachlosen VerkäuferInnen, die pro Zeitung eine Mark behalten können, ist inzwischen von 50 auf 600 angewachsen. sako

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