■ Soundcheck
: The Five Blind Boys Of Alabama

Gehört: The Five Blind Boys Of Alabama. „Do you feel all right?“ – „Yeah!“ Wie hätte es auch anders sein können? Denn schon kurze Zeit nachdem The Five Blind Boys Of Alabama mit ihren groovigen Gospelsongs begonnen hatten, hielt es keinen mehr auf der Kirchenbank. Wie bei einem richtigen Gottesdienst in einer Bretterkirche in den amerikanischen Südstaaten (welch schönes Klischee) klatschte das gesamte Publikum am Dienstagabend in der backsteinernen St. Johanniskirche unverzüglich begeistert mit und stand schließlich auf, um zu tanzen. Schon seit über fünfzig Jahren treibt die Gruppe ihre Zuhörer in Gotteshäusern oder auf Jazzfestivals zur Ekstase. 1937 wurden The Five Blind Boys Of Alabama als Schülerband einer Blinden- und Gehörlosenschule ins Leben gerufen. Von der ursprünglichen Besetzung sind heute noch Clarence Fountain, Johnny Lewis Scott und Jimmy Carter dabei. Die drei sonoren Herren, die von vier jüngeren Mitgliedern begleitet werden, präsentierten eineinhalb Stunden lang ein buntes Repetoire an Stücken, zu dem traditionelle a-capella Songs ebenso gehörten wie Funk. Ihre sprühende Lebensfreude infizierte folgerichtig alle Anwesenden zu einer ganz unhanseatischen Liturgie der Begeisterung. Martje Schulz

Heute abend beginnt das Jazzfest mit einem Geigenabend mit Didier Lockwood, der große Songwriter Townes van Zandt spielt im Knust und die wilde sowjetische Rockband Auktyon gibt ein Konzert im Goldbekhaus.