„Trickserei“ von Haase

■ Verkehrschaos blieb gestern aus

Bausenator Wolfgang Nagel (SPD) kritisierte gestern die eintägige Öffnung des Brandenburger Tors für den Autoverkehr als „Trickserei“ von Verkehrssenator Herwig Haase (CDU). Haase habe die konstituierende Sitzung des Bundestags als Grund für die Sperrung von Straßen rund um das Reichstagsgebäude nur vorgeschoben – wie berichtet, sollten die Abgeordneten, ungehindert vom üblichen Straßenverkehr, vor dem Südeingang vorfahren können, um nicht die 24 Stufen vor dem Hauptportal zurücklegen zu müssen. „Die Mehrzahl der Bundestagsabgeordneten hat über dieses Thema nicht einmal Bescheid gewußt“, sagte Nagel. „In Berlin gibt es verkehrspolitische Barbaren, die selbst aus der Neuen Wache ein Parkhaus machen würden.“

SPD-Fraktionschef Rudolf Scharping betrat den Reichstag entgegen seiner Ankündigung nicht durch das Hauptportal. Er zeigte sich wie Minister und alle anderen Abgeordneten fußfaul. Nur Cem Özdemir von den Bündnisgrünen kam per taz-Rad, das er mangels Fahrradständer in den Reichstag tragen mußte. Trotz der Sperrung dreier Straßen blieb das Verkehrschaos aufgrund der Öffnung des Brandenburger Tors in Ost-West-Richtung aus. diak