Chef mit dünner Haut

■ BDI sagt Gespräch mit Greenpeace ab

Ein Terminkalender wird umgeschrieben. Der Präsident des Bundesverbandes der Industrie, Tyll Necker, hat ein lange geplantes Streitgespräch mit Greenpeace über eine ökologische Steuerreform abgesagt. Ihm mißfiel, daß die Umweltschutzorganisation den RWE-Vorstandsvorsitzenden Dietmar Kuhnt auf Plakatwänden als „Klimakiller“ bezeichnet.

Trotz Neckers Warnung vor „möglicherweise gefährlichen Folgen der Schaffung personifizierter Feindbilder“ besteht Greenpeace auf ihrer Kampagne. Bis zur Berliner Klimakonferenz 1995 sollen weitere prominente „Klimakiller“ bekanntgemacht werden. „Denn hinter Unternehmen stehen Menschen, die den ökologischen Kollaps der Erde zu verantworten haben“, so Greenpeace.

Durch die Rechtsprechung zu einer vergleichbaren Aktion von 1990 fühlt man sich sicher. Möglicherweise auch durch die Reaktion der RWE: Der Energiekonzern verzichtete bisher auf öffentliche Stellungnahmen. ede