Asbest, Asbest!

■ Eine Rechnung ohne Telefonnummer

Buchloe (taz) – Den Wohnungsbesitzern reicht es allmählich. Erst kam diese Firma mit Sandstrahlgeräten und fegte das Asbest von der Fassade ihres sechsstöckigen Hauses. Die feinen Mineralfasern waren vorher gefährlich gewesen, jetzt waren sie katastrophal und flogen millionenfach in der Luft herum. Die Fenster möge man schließen, riet das Ordnungsamt, wegen der Krebsgefahr.

Die taz berichtete. Danach mußten die Gewarnten wochenlang mitansehen, wie Arbeiter in weißen Schutzanzügen den Rasen vor dem Haus in der Weichterstraße 3, die Balkone und den Keller absaugten. Sie hielten die Luft an, immerhin schienen sich Fachleute um das Asbest zu kümmern.

Das schon, aber nun liegt die Rechnung auf dem Tisch. Die insgesamt 33 Eigentümer müssen eine halbe Million Mark bezahlen an einen Gutachter für das Offensichtliche, für mehrere Einsätze der Feuerwehr und eben die weißen Gestalten der Spezialfirma.

Nur einer fehlt: der Unternehmer, der die Sandstrahler zum Einsatz berachte. Er sei „abgetaucht“, sagt das Landratsamt. Wahrscheinlich schien ihm nach dem Asbestalarm ein längerer Erholungsurlaub ratsam. In der Eile vergaß er, eine Telefonnummer zu hinterlassen. Man kennt so was von Schneider. Aber in Buchloe bisher nicht. kw/nh