Attentat auf Israelis

■ „Islamischer Dschihad“ bekennt sich zu Selbstmordanschlag im Gaza-Streifen

Gaza (AFP/AP) – Bei einem Selbstmordanschlag in der Nähe der israelischen Siedlung Nezarim im Gaza-Streifen sind gestern zwei Siedler und der Attentäter getötet worden. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, etwa 15 Menschen seien verletzt worden, einer von ihnen schwer. Nach palästinensischen Angaben befinden sich unter den Verwundeten auch vier Palästinenser. Anhänger des „Islamischen Heiligen Krieges“ sagten während einer Gedenkfeier für ihren Anfang November bei einem Autobombenanschlag getöteten Führer Hani Abed, das gestrige Attentat gehe auf das Konto ihrer Organisation. Sie beschuldigen Israel, für den Tod Hanis verantwortlich zu sein.

Nach Angaben der israelischen Armee zündete der Attentäter die Bombe, die er offenbar am Körper trug, kurz vor Mittag an einer Straßenkreuzung unweit der Einfahrt in die Siedlung. Nezarim liegt zwischen der Stadt Gaza und Deir el Balah. Die israelische Armee, die die Zufahrtsstraße zu der Siedlung kontrolliert, riegelte das Gebiet ab. Sie verweigerte der palästinensischen Polizei, die die Straße auch überwacht, vor Ort die Zufahrt.

Der israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin bezeichnete die jüdischen Siedlungen im teilautonomen Westjordanland gestern als „gewaltige Sicherheitsbelastung für die Armee“. Im Militärsender sagte Rabin noch vor dem Anschlag im Gaza-Streifen, es sei eine sehr schwierige Aufgabe für die Streitkräfte, für den Schutz der Siedlungen in dem dichtbewohnten palästinensischen Gebiet zu sorgen. Dies erschwere auch die für den 21. und 22. November geplanten Verhandlungen mit der Palästinensischen Befreiungsorganisation über eine Ausweitung der Autonomie auf das gesamte Westjordanland.

Um einen wirksamen Schutz der von 120.000 Menschen bewohnten jüdischen Ortschaften vor Terroranschlägen zu gewährleisten, müsse die Zahl der Soldaten dort verdoppelt werden. Wie viele das seien, sagte Rabin nicht.