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Schering heilt sich selbst

■ Gewinn stieg 1994 um acht Prozent

Berlin (dpa) – Die Multiple Sklerose sichert der Schering AG einen wachsenden Markt. Der Berliner Konzern erwartet für 1994 zweistellige Zuwachsraten und will seine Nettoumsatzrendite von heute fünf zum Ende des Jahrzehnts auf zehn Prozent hochtreiben, sagte Vorstandschef Guiseppe Vita gestern. Der Gewinn nach Steuern lag mit 210 Millionen Mark um acht Prozent über dem Vorjahreswert.

Die wichtigste Einnahmequelle war das Mittel „Betaseron“ zur Behandlung der Multiplen Sklerose. Das Medikament wird 1994 einen Umsatz von 350 Millionen Mark erzielen. Seine Zulassung in Deutschland läßt freilich noch auf sich warten. Schering hofft auf einem Termin im nächsten Jahr. Das große Geschäft mit Betaseron wird in den USA gemacht, wo Schering über „ausreichende Kapaziäten für alle Patienten“ verfüge.

Auch die Prüfung der beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Krebsverdacht geratenen Hormonpräparate „Diane 35“ und „Androcur“ mit dem Wirkstoff Cyproteronacetat dauert noch an. Der Umsatz sank im letzten Monat um drei Prozent, über das ganze Jahr rechnet der Konzern gleichwohl mit einem Plus von 12 Prozent.

Ein voller Erfolg ist dagegen die Hoechst Schering AgrEvo, in der das Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln beider Konzerne zusammengefaßt ist. Die gemeinsame Tochter erwartet einen Weltumsatz von 3,4 Milliarden Mark.

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