Zwangsehe ab Januar?

■ Büro der Patienteninitiative bald dicht?

Nicht durch die Blume, sondern durch eine GAL-Anfrage an den Senat durfte die Patienteninitiative (PI) nun erfahren, wann ihr Beratungsbüro abgewickelt werden soll. Eigentlich war ihr von der Gesundheitsbehörde Anfang Dezember als Entscheidungsfrist für eine etwaige Fusion mit der Verbraucherzentrale genannt worden. (taz berichtete). Für den Senat scheint aber schon klar, daß es das PI-Büro im Januar nicht mehr geben wird.

Bislang war nach Ansicht der PI das letzte Wort noch nicht gesprochen worden. Seit Monaten versucht die Behörde, das Beratungsbüro der Initiative mit dem der Verbraucherzentrale zusammenzuverhandeln. Sparzwänge und die Bündelung der Arbeit werden vom Senat als Grund für die Zwangsheirat angeführt. Doch die PI fürchtet, daß ihre Arbeitsweise und ihre Unabhängigkeit bei der Fusion verloren gehen.

Daß aber im Senat bereits Nägel mit Köpfen gemacht wurden, wird nun in der Antwort auf eine GAL-Anfrage deutlich. Darin heißt es, daß die Verbraucherzentrale die vakanten Stellen (der PI) zum 1. Januar besetzen könne. „Jetzt sieht man, wie ernst die Behörde es mit der gemeinsamen Konzepterarbeitung nimmt“, beklagt sich PI-Gründerin Kerstin Hagemann. Denn in der zukünftigen Beratungsstelle sei nur noch eine halbe Sozialarbeiter-Stelle vorgesehen; statt diesen Bereich besser auszustatten, so Hagemann, sei jetzt eine gutdotierte Dreiviertel-Stelle für Projektleitung vorgesehen. sako