Althans sitzt weiter

■ Neonazi bleibt in Untersuchungshaft

Der Neonazi-Anführer Bela Ewald Althans bleibt wegen der Leugnung des Mordes an Millionen Juden in der NS-Zeit in Untersuchungshaft. Das Landgericht lehnte in einem Haftprüfungstermin die Freilassung des 28jährigen ab, der am Dienstag vergangener Woche in München festgenommen worden war. Justizsprecher Thiel sagte, das Gericht habe bei Althans Fluchtgefahr angenommen. Althans war wegen seiner Äußerungen im umstrittenen Film „Beruf Neonazi“ verhaftet worden. Er hatte in dem Streifen unter anderem erklärt, das Konzentrationslager Auschwitz sei kein Vernichtungslager der Nazis gewesen. Nach Darstellung von Thiel wird Althans nun wieder nach München zurückgebracht. Dort muß er sich seit vergangener Woche wegen Verbreitung von Nazi-Propaganda verantworten. Der Film „Beruf Neonazi“ hatte bei seinem Erscheinen im November 1993 starke Proteste vor allem jüdischer Organisationen hervorgerufen. Er war zeitweilig in Frankfurt/Main und Dresden beschlagnahmt worden. dpa