Der Name des Geldes

■ Der Chef der deutschen Notenbank hat ein Problem entdeckt. Wir haben die Lösung

Berlin (taz) – Hasse ma 'n Ecu? Klingt nicht gut, das ist wahr. Bundesbankchef Hanns Tietmeyer hat nur selten Gelegenheit, einen solchen Satz zu hören. Hasse ma 'ne Mak? Auch das wird ihm vielleicht nicht gefallen. Er meint aber immerhin, daß es den Deutschen besser in den Ohren klingt. Die europäische Währung Ecu, sagte er gestern, sei in Deutschland nicht beliebt. Und auch nicht gut: Jedes Jahr müsse der Ecu gegenüber der Mark abgewertet werden. Dem Vorschlag konservativer Parteifreunde des Kanzlers, den Namen „Mark“ einfach beizubehalten, mag Tietmeyer aber doch nicht folgen. Das würde zwar die deutsche Liebe zum europäischen Geld fördern, im Ausland aber kaum verstanden werden. Wo Tietmeyer recht hat, hat er recht.

Eine Lösung dieses Problems sei ihm bisher leider nicht eingefallen. Wir haben sie. Was bitte ist Geld? Schon gar ein Geld in Tietmeyers Größenordungen, das wir ohnehin nur dem Namen nach kennen. „TDM“ zum Beispiel, oder „Mrd.“ und runde „Mio.“? Es fehlt. Die Lösung lautet deshalb: „Loch“. Überall klafft es, Hanns Tietmeyer weiß Bescheid, sogar Theo Waigel kann folgen: „Hasse ma 'n Loch?“ Aba imma.

Und nicht nur er: Auch Leute mit angelsächsischen oder romanischen Wurzeln in ihrer Muttersprache kämen gut zurecht. „Time is Loch“ in London, „Dammi un locho“ in Palermo.

Und wer sagt denn, daß in Deutschland das Loch allein auch nicht glücklich macht? Niklaus Hablützel