■ Urdrüs wahre Kolumne: Die Furcht vor der Angst

In einem Magazin für Hauseigentümer stellt der Werbetexter die Frage „Wie lasse ich meine Wohnung bewohnt aussehen, obwohl ich nicht zu Hause bin?“ und gibt auch gleich die Antwort: “Mit Diehl secura night safe... Schaltet nach Anbruch der Dunkelheit elektrische Verbraucher in unregelmäßigen Abständen ein und wieder aus, so als wären Sie da.“ Wie leicht doch menschliches Sein darstellbar ist!

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Gehört beim Kartenvorverkauf des Kulturzentrums KITO: „Meine vorbestellten Karten für das Angst-Seminar: Kann ich sicher sein, daß die dann an der Kasse bereitliegen?“ Ach Menschenskind, die Welt, sie ist ein unsicherer Ort. Und Garantie gibt' s schon mal gar nicht!

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Nach Abgrasen sämtlicher Talkshow-Weiden muß sich Freya Klier jetzt schon bei der Konrad-Adenauer-Stiftung verdingen, um ihre anschwellenden Schafsgesänge zu vermarkten. Ob die Regisseurin ihrer selbst nicht besser Antrag auf Dissidenten-Rente stellen sollte, ehe sie vielleicht auf eine Neuauflage des „Heiteren Beruferaten“ vertröstet wird? Hoffentlich war beim Vortrag in der Martinistraße wenigstens gut geheizt.

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Daß die CSU-Miss Dagmar Wöhrl einst auf dem weißen Linnen der Porno-Industrie die Beinchen spreizte, soll uns nun wirklich auch dann nicht kratzen, wenn ihr Filmpartner etwa der politische Ziehvater Franz Josef Strauß gewesen wäre. Dieses Miss-Geschick von damals aber in Interviews als „Kontakt zur Jungfilmerszene“ zu bezeichnen, ist ja nun eine Frechheit, der man von Seiten der Kluges, Schlöndorffs etc. im Interesse künftiger Filmhistorie mit sanfter Entschiedenheit entgegentreten sollte...

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Kennse noch Herrn Galla? Sein mit und über ihn gestolperter Kumpel Fritz Tepperwien ist soeben wieder als Bundesvorsitzender des Arbeitersamariterbundes bestätigt worden und macht damit klar, daß die schon zum Aussterben verurteilt erklärte gute alte Sozialdemokröte im sumpfigen Terrain immer noch Überlebenschancen hat, solange die Reservate nicht trockengelegt werden. Schön daß! Schließlich könnte gerade in den Drüsen verlorengehender Arten ein Heilmittel für aktuelle und künftige Seuchen enthalten sein...

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Für Offshore-Funds, Warentermingeschäfte und Trading über computerüberwachte Money-Manager will mich die Firma USG aus 88662 Überlingen gewinnen und lässt dazu den Herrn Feuerstein auf dem Prospekt ausrufen „YabbaDabbaDoo: Raus aus der Steinzeit! Rein in die GmbH!“ Diesen Menschen ist der historische Materialismus offenkundig unbekannt.

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Jammern zwei ältere Damen auf dem Weg zum Riensberger Friedhof über den Preisanstieg bei Grabgestecken zu Totensonntag. „Die nehmens vom Lebendigen“ schimpft die eine und die andere ergänzt: „Ich laß' meinen erst mal ohne liegen.“ Recht so!

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Mit kindischem Trotz und erwachsener Bosheit halten die ehemaligen Besetzer der Fohlenweide in Oberneuland daran fest, keine Junkies in ihrer Nachbarschaft zu dulden. Grundstücke und Häuser hamse aufgekauft, schwarze Sheriffs gedungen und jetzt auch noch ihre dörfliche Idylle durch den Slogan „Versprochen ist versprochen“ verschandelt. Ihr Oberhäuptling Hasso Nauck aber, öberschter Schokoladenonkel beim Hersteller Hachez, wird heuer für seine Hartherzigkeit büßen müssen: Die Weihnachtsmänner haben sich auf ihrer Jahrestagung darauf geeinigt, nicht einen Vollmilchkrümel aus seiner Klitsche beim Fest der Liebe unter den Gabentisch zu legen. Am eigenen Sack tut' s schließlich am meisten weh! Ulrich Reineking-Drügemöller