Bremen künftig ohne Buß- und Bettag

■ Bürgerschaft beschließt Abschaffung des Feiertags ab 1995

Bremen hat in der vergangenen Woche den letzten arbeitsfreien Buß- und Bettag genießen können. Gestern hat die Bürgerschaft den Feiertag mit großer Mehrheit ab 1995 abgeschafft. Lediglich die Grünen und einzelne Abgeordnete von CDU und FDP stimmten dagegen.

SPD und CDU begründeten ihre gemeinsame Zustimmung mit dem mühsam erkämpften Kompromiß zur Pflegeversicherung. Dabei sei die Abschaffung eines Feiertages in jedem Bundesland fest vereinbart worden. Auch wenn süddeutsche Bundesländer jetzt in dieser Frage Rückzieher machen würden, müsse sich Bremen an seine Verpflichtung halten.

Bürgermeister Wedemeier erneuerte in der Debatte seine Drohung, in Norddeutschland den Reformationstag am 31. Oktober zum Feiertag erklären zu lassen, wenn sich die süddeutschen Länder, die sowieso schon deutlich mehr arbeitsfreie Tage haben, nicht an die Vereinbarung zur Pflegeversicherung halten. Anfang nächsten Jahres will Wedemeier die Frage in der norddeutschen Ministerpräsidenten-Konferenz zur Sprache bringen.

Nur am Rande machte SPD-Fraktionschef Dittbrenner seinen persönlichen Kompromißvorschlag: „Schafft doch den Bußtag ab und laßt uns den Bettag.“ Ase