Israel II

Des weiteren findet zu eben jener Fragestellung, nämlich gibt es eine israelische Nationalkultur“, am Sonntag abend im Centrum Judaicum eine Podiumsdiskussion mit Yael Dayan, der Tochter des Mannes mit der Augenklappe, Benny Ziffer, Sami Michael und Jitzchak Laor – sämtlich Schriftsteller, die im Rahmen der Jüdischen Kulturtage in Berlin aus ihren Werken gelesen haben – eine Podiumsdiskussion statt, die mit Sicherheit recht kontrovers zu verlaufen und entsprechend interessant zu werden verspricht. Schließlich geht es, gerade im Moment der Annäherung an die Palästinenser und der intensiveren Auseinandersetzung mit orientalischen Juden um die Frage, wie sehr Israel eigentlich Teil des Orients ist, beziehungsweise wie sehr es noch mit der Alten Welt verhaftet ist. Das ist auch insofern interessant, als ja diese Alte Welt, also die Welt der aschkenazischen Juden, selbst auch in Israel unter dem Ruch des „Ghettos“ litt, der vernichteten, wehrlosen Diaspora, dergegenüber man sich als junger Israeli, speziell in den Kriegsphasen der israelischen Geschichte, jung und stark fühlte. Schwer zu verstehen von hier aus, aber Diskussionen wie die am Sonntag abend können womöglich etwas Licht ins Dunkel bringen.