Ach Sphinx! Ach Weltkultur! Ach Autobahn!

Die weltberühmten Pyramiden der Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos sowie die älteste erhaltene ägyptische Sphinx könnten bald von der Liste der Weltkulturgüter gestrichen werden. Der Grund hierfür: eine Autobahn, die ganz in der Nähe der königlichen Grabanlagen westlich der ägyptischen Stadt Giseh nahe Kairo entsteht. Unesco-Experte Said Sulfikar empört: „Ägypten verletzt seine eigenen Gesetze und die Konvention des kulturellen und natürlichen Erbes der Welt, die es 1972 mit unterschrieben hat.“ Bei der nächsten Tagung des Unesco-Ausschusses im Dezember würden die Pyramiden bei Giseh mit Sicherheit als akut gefährdet eingestuft. „Wenn Ägypten das Problem danach nicht innerhalb von sechs Monaten löst, wird die historische Stätte von der Liste der Weltkulturgüter gestrichen. Das wäre ein bisher einmaliger Vorgang.“ Ägypten hatte 1983 ein Gesetz zum Schutz der Königsgräber bei Giseh und der Sphinx erlassen, die aus der Zeit zwischen 2680 und 2565 vor Christus stammen. Dennoch begann man 1985 in nur 2,5 Kilometern Entfernung mit dem Bau einer Autobahn, die um Kairo herumführen soll. Sie ist mit einer Länge von 91 Kilometern bereits fast fertiggestellt. Foto: Kimura/Voller Ernst