Rettungsaktion bei Atlas Copco

■ Belegschaft von Atlas-Copco arbeitet an wirtschaftlichem Überlebens-Konzept

Der Betriebsrat der Atlas Copco Bremen GmbH hat gestern auf einer Gesamtbetriebsversammlung Aktionen gegen die geplante Schließung des Werkes angekündigt. Die Beschäftigten haben eine flexible und Vorschlägen gegenüber offene Arbeitsgruppe gebildet. Diese will im Laufe der kommenden Woche ein „schlüssiges Konzept, wie das Werk Bremen auch zukünftig wirtschaftlich arbeiten kann, vorlegen“. Voraussichtlich bis Ende dieser Woche will sich der Betriebsrat zudem mit Vertretern der schwedischen Muttergesellschaft Atlas Copco AG, der Atlas Copco Holding Deutschland, der schwedischen Gewerkschaft und der IG Metall zu einem Gespräch treffen. Die Geschäftsführung von Copco habe bereits zugesagt, meldete der Betriebsrat gestern.

Der schwedische Maschinen-und Anlagenbauer Copco baut in Bremen Spezialfahrzeuge für den Übertagebau. Die bis zu 25 Tonnen schweren Sprenglochbohrgeräte werden von Bremen aus in alle Welt geliefert. 90 Prozent der in der Hansestadt gefertigten Spezialmaschinen werden exportiert, zu einem Großteil nach Nordamerika und Fernost. Durch die anhaltend teure Deutsche Mark sind die Anlagen nicht mehr sehr attraktiv.

Die größten Konkurrenten von Copco Bremen sitzen in den USA, Japan und Finland. Da dort die Lohnkosten niedriger und die Produktivität größer sind, will die schwedische Mutter das Bremer Werk nach Schweden verlegen. Dort produziert Copco bereits ähnliche Maschinen für den Untertagebau. Durch die anhaltende Rezession in Schweden rechnet sich die Verlagerung: Die Lohnkosten sind im Königreich bis zu 30 Prozent günstiger als in Deutschland.

fok